Farbtafel

Farbtafel
Fạrb|ta|fel, die (Druckw.):
farbige Tafel (2 b).

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Farbtafel,
 
zweidimensionale grafische Darstellung der durch additive Farbmischung herstellbaren Beziehungen zwischen den Farbarten. Die Farbtafel ist eine durch die Endpunkte der Primärvalenzen gebildete Ebene im CIE-Farbenraum (Farbenraum). Sie ist eine Projektion des Farbenraumes, bei der auf die Darstellung der Helligkeit der Farbvalenzen verzichtet wird. Die Durchstoßpunkte der Farbvektoren bilden die Farbörter der Farbtafel. Jedem Punkt in der Farbtafel ist eine Farbart umkehrbar eindeutig zugeordnet. Die additiven Mischungen zweier Farben liegen auf der geraden Verbindungslinie zwischen den Farbörtern (Farbpunkten) der Mischungskomponenten. Die aus drei Komponenten herstellbaren Mischfarben liegen im Innern des durch die drei Farbörter der Komponenten gebildeten Dreiecks (Farbdreieck). Die Farbarten der Spektrallichter ordnen sich auf einem nach dem Mittelpunkt (Weißpunkt, Unbuntpunkt) hin konkaven, ungeschlossenen Kurvenzug (Spektralfarbenzug) nach den Wellenlängen, die jedoch in ganz unregelmäßig großen Abständen darauf eingetragen sind. Die Verbindungslinie der Farbörter der beiden Spektrumsenden enthält die reinsten Purpurfarben (Purpurlinie). Farbarten, die ihren Ort auf einem vom Weißpunkt ausgehenden Strahl haben, besitzen den gleichen Farbton: auf dem um 180º dagegen verdrehten Strahl liegen die dazu kompensativen Farbarten (Gegenfarben). Längs eines jeden solchen Farbtonstrahles steigt die Sättigung (der spektrale Farbanteil) von 0 im Weißpunkt bis zu 1 bei der Spektralfarbe oder Purpurfarbe. Innerhalb der vom Spektralfarbenzug und der Purpurlinie umschlossenen Teile liegen alle reellen (d. h. durch Farbreize erzeugbaren) Farbarten, außerhalb die virtuellen, die nur als Zahlenbeziehungen zu den anderen Farbarten dargestellt, aber nicht visuell hergestellt werden können.
 
Das aus den virtuellen Normvalenzen X, Y, Z gebildete Dreieck (an sich willkürlich gestaltbar) wird üblicherweise als rechtwinklig-gleichschenkliges Dreieck mit dem rechten Winkel bei Z genommen (Normfarbtafel). Zum Eintragen der Farbpunkte benutzt man die Farbwertanteile als Dreieckskoordinaten. Nach Empfehlung der Internationalen Beleuchtungskommission (CIE) wird auch eine solche Verzerrung der Normfarbtafel benutzt, in der angenähert die geometrischen Abstände den Empfindungsunterschieden gleich heller Farben entsprechen.

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Fạrb|ta|fel, die (Druckw.): farbige ↑Tafel (2 b).

Universal-Lexikon. 2012.

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